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Erdwärme-Zeitung.de | 19. März 2024

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Energiedialog: Bayerns Erdwärme nutzen

Energiedialog: Bayerns Erdwärme nutzen

Im zu Ende gehenden bayerischen Energiedialog mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie setzt das Wirtschaftsforum Geothermie e.V. (WFG) darauf, dass die einheimische Energieform Tiefengeothermie einen deutlichen Schub erhält. Denn sie verbindet rund um die Uhr Energiesicherheit mit Klimaschutz.

(Augsburg/München, den 30. Januar 2015) Der Blick auf die Region zwischen Donau und Alpen zeigt es: Tiefengeothermie ist leistungsstark und zuverlässig – insbesondere in Bayern. Die äußerst günstige Geologie schafft in Bayern ein Energie-Reservoir in Form von Thermalwasser, von dem die meisten anderen Bundesländer nur träumen können. „Im Lauf der vergangenen acht Jahre sind in Bayern bereits an 20 Standorten Geothermie-Heiz- und Kraftwerke ans Netz gegangen. 18 Anlagen erzeugen Fernwärme, fünf Anlagen Strom. Wenige Tage vor Weihnachten konnten wir Grünwald, das seit mehreren Jahren seine Einwohner mit Fernwärme aus Geothermie versorgt, auch im Kreis der Stromerzeuger begrüßen, zwei weitere Strom-Anlagen sind derzeit in Taufkirchen und Traunreut in Bau“, berichtet Dr. Erwin Knapek, Vorsitzender des Wirtschaftsforum Geothermie e.V.

Dr. Erwin Knapek hat Bayerns Tiefe-Erdwärme-Branche in den zurückliegenden Monaten beim Energiedialog mit Ilse Aigner, der bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, vertreten. „Den Dialog mit Ilse Aigner habe ich als sehr fruchtbar und konstruktiv erlebt. Ich denke, das Wirtschaftsministerium ist durch die Gespräche darin bestätigt worden, was vor zwei Jahren im „Bayernplan“ der CSU erstmals niedergelegt worden ist: Wetterabhängige Erneuerbare Energien brauchen grundlastfähige und flexibel auf Schwankungen reagierende Kraftwerke. Tiefengeothermie ist grundlastfähig, flexibel und erneuerbar zugleich – eine Idealkombination für Bayern und die Energiewende“, betont Knapek.

Der Vorsitzende des Geothermie-Branchenverbandes mit Sitz in Augsburg erwartet, dass das Engagement von Planern und Investoren im Tiefengeothermie-Bereich durch klare Aussagen der bayerischen Staatsregierung zur Energiewende nun aktive Unterstützung erfährt. „Unklarheit ist nicht gut für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Bundeslandes. Ich erwarte aus München daher nun zügig klare Konzepte und Strategien, damit die derzeit eher vereinzelten Bauaktivitäten im Tiefen-Erdwärme Bereich wieder deutlich an Fahrt zulegen“, sagt Knapek. Der Vorsitzende des WFG, in dem sich die meisten der bayerischen Fernwärme-, Kälte- und Stromanlagen-Betreiber sowie -Planer im Tiefengeothermie-Bereich zusammengeschlossen haben, fordert zudem: „Bayern muss bayerische Energiequellen nutzen, um seine Bürger und seine Wirtschaft mit regenerativem Strom und Fernwärme zu versorgen. Tiefengeothermie ist aktiver Klima-, Landschafts- und Ressourcen-Schutz für Bayern und seine Menschen.“

IMG Bayerische Molasse: 20 Tiefengeothermie-Anlagen sind in Bayern bereits in Betrieb. Sie beliefern größtenteils kommunale Fernwärmenetze. Fünf Anlagen erzeugen Strom, zwei Stromanlagen sind derzeit in Bau. Kurz vor Weihnachten 2014 ist das Kraftwerk in Grünwald hinzu gekommen. Grafik: Mit freundlicher Genehmigung des Forschungsvorhabens TIGER (www.tiger- geothermie.de)

IMG Bayerische Molasse: 20 Tiefengeothermie-Anlagen sind in Bayern bereits in Betrieb. Sie beliefern größtenteils kommunale Fernwärmenetze. Fünf Anlagen erzeugen Strom, zwei Stromanlagen sind derzeit in Bau. Kurz vor Weihnachten 2014 ist das Kraftwerk in Grünwald hinzu gekommen.
Grafik: Mit freundlicher Genehmigung des Forschungsvorhabens TIGER (www.tiger- geothermie.de)

Stichwort: Tiefengeothermie in Bayern:
Die Erde ist ein heißer Planet – rund 99 Prozent ihrer Masse weisen Temperaturen von über 1.000 Grad auf. Unter der Erdoberfläche steigt die Temperatur im Erdreich alle 100 Meter um durchschnittlich 3 Grad Celsius – in Tiefen um die 3.000 bis 4.000 Meter herrschen somit oft über 100 Grad Celsius. Im wasserreichen Kalkstein-Untergrund Bayerns gibt es gleichzeitig zahlreiche ergiebige Thermalwasser-Ströme. All diese natürlichen Voraussetzungen bieten nach menschlichem Ermessen ein unerschöpfliches Potenzial für die Produktion von Strom, Wärme und Kälte.
Tiefengeothermie nutzt die Erdwärme aus Tiefen ab 400 Meter. Das Thermalwasser wird an die Erdoberfläche geleitet und in einem geschlossenen Kreislauf zur Strom- sowie Wärmeerzeugung eingesetzt. Anschließend wird das Thermalwasser in die ursprüngliche Gesteinsschicht zurückgeleitet, wo es sich erneut aufheizt. Als eine der wenigen Erneuerbaren Energieformen erzeugt Tiefengeothermie ganzjährig je nach Bedarf Strom, Wärme oder Kälte – auch parallel. Bei der Energieerzeugung aus Tiefengeothermie nimmt Deutschland weltweit bereits den 5. Platz ein. Die Region rund um München wird in einem Atemzug mit der isländischen Hauptstadt Reykjavik und der französischen Metropole Paris genannt.

Das Wirtschaftsforum Geothermie e.V.:
Die in der Tiefengeothermie führenden rund 40 deutschen und Schweizer Unternehmen finden sich seit dem Jahr 2006 unter dem Dach des Wirtschaftsforums Geothermie (WFG) zusammen. Der Verband ist Basis und Schnittstelle für den interdisziplinären Erfahrungsaustausch seiner Mitglieder. Ingenieure, Finanziers, Planer und Geologen bündeln hier ihr Expertenwissen. Zudem sind alle aktiven deutschen Strom- und die meisten Wärmeprojekte im WFG vertreten. Das WFG hat sich daher über die gesamte Bandbreite der Branche hinweg als kompetenter Ansprechpartner gegenüber der Politik positioniert.

Vorsitzender des WFG ist Dr. Erwin Knapek (Vizepräsident Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.), seine Stellvertreter sind Dr. Peter Seibt (Geothermie Neubrandenburg GmbH) und Dr. Thomas Kölbel (EnBW Energie Baden-Württemberg AG).

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